Die scheidende Vorsitzende des Märkischen Turngaus, Ira Lieber, hat beim Gauturntag den folgenden Bericht gegeben.
„Ehrenamt" war mein Motto in meinem Grußwort zum diesjährigen Gauturntag. Dies soll auch der rote Faden meines heutigen Berichtes sein.
EHRENAMT
Ein alter Hut! Wir werden immer weniger! Wer tut sich denn das heute noch an? Das sind alles Gedankenblitze, die einem bei dem oft hochgepriesenen Wort Ehrenamt als erstes einfallen. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder versucht, unser Ehrenamt durch Ehrungen, Veranstaltungen und durch den immer wiederkehrenden Dank an alle Ehrenamtler bei uns im Gau nicht vergessen zu lassen. Denn ihr – unsere Ehrenamtler- ihr seid der größte und wichtigste Teil unserer Gaufamilie!
Um diese Wertschätzung zu verdeutlichen, hat am 29. April 2019 der Finanzsenator der Stadt Hamburg verschiedene Vorschläge in den Senat eingebracht, um das Ehrenamt zu stärken und so ein deutliches Zeichen für unsere Ehrenamt zu setzen: So sollen Ehrenamtler steuerlich bessergestellt und unter anderem der Übungsleiter-Freibetrag von 2400 auf 3000 Euro angehoben werden (für Ehrenamtler von 720 auf 840 Euro. Dies würde die Stadt Hamburg insgesamt zwei Millionen Euro pro Jahr Steuereinnahmen kosten, aber – so war die Aussage im Senat – „das ist es der Stadt Hamburg wert".
Bundesweit würde die Summe der steuerlichen Vergünstigung insgesamt 90 Millionen Euro betragen – eine Summe, die verdeutlich, was Ehrenamtler für uns in der Gesellschaft leisten.
Zusätzlich soll für alle gemeinnützigen Institutionen – also auch für unsere Turnvereine – die Bürokratie erleichtert werden:
Dies soll schnellstmöglich zuerst in Hamburg und dann auch bundesweit umgesetzt werden, um so dem vielleicht etwas verstaubten Ehrenamt die angebrachte Wertschätzung zu geben.
Aber wie können wir neue und junge Menschen für das Ehrenamt gewinnen, damit alle unsere Wettkämpfe, Lehrgänge und innovativen Ideen weiter umgesetzt werden können?
Unsere Gaujugend ist ein Teil von uns und auch unsere Zukunft. Sie versuchen mit neuen Ideen und Aktionen (z.B. neuen Sportwettkämpfen) unsere Jugend zu animieren.
Durch die vielen Ausbildungs- und Fortbildungslehrgänge schaffen wir es, die Kinder in unserem Gau gut zu trainieren, und dies auf dem immer aktuellen Stand der Trainerausbildung.
Neue und aktuelle Trainingsideen werden bei uns im Gau unter anderem durch die Workshops bei der Bunten Gymwelt (Arora, Facientraining, LineDance) oder –im letzten Jahr erstmalig – bei der Seniorenmesse in der Westfalenhalle (hier ist besonders der Fitness-Alltagtest zu erwähnen) vorgestellt und ausprobiert. Dies soll unsere Übungsleiter/innen und Trainer/innen unterstützen und Abwechslung bringen in die vielen Übungsstunden in unseren Vereinen.
Und für die vielen Vereinsvorstände haben wir schon seit drei Jahren unsere Vereinsvertretertreffen, bei dem sich die Ehrenamtler der verschiedenen Gremien aus den Vereinen austauschen können. In diesem Jahr haben wir es zum ersten Mal in Form eines Vereinsvertreterfrühstücks beim TuS Stockum in Witten ausprobiert, und die über 30 Teilnehmer konnten sich bei Brötchen und Kaffee gemütlich zum Thema Passwesen oder unser bevorstehendes Landesturnfest im Juni im Hamm austauschen.
Mein letzter Punkt zu Beginn meines Berichtes war die Frage: Wer sich das denn heute noch antut?
Der Gauvorstand und ich haben in den letzten acht Jahren mit viel Freude und stetigem Engagement versucht, unseren Gau zu stärken. (Und ich muss in meiner Vorgängerin Richtung Gerda Ottner sagen, dass es mit vier bis fünf Terminen pro Jahr nun doch nicht getan ist.)
Wir haben versucht neue Wege zu gehen, unter anderem mit dem Vereinspreis, dem Gauherbstfest, der Kooperation mit den anderen Gau wie z.B. ein gemeinsamer Stand auf der Landesturnfestmeile in Siegen, Vereinsvertretertreffen, Ausbau der Servicezeiten in der Geschäftsstelle, Reccourcen sparen durch den Versand vieler Unterlagen per Mail, um nur einige Aktionen zu nennen.
Für mich ist jedoch heute als Gauvorsitzende der Weg zu Ende und ich werde mich nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Ich habe persönlich und beruflich die Möglichkeit mir einen großen Traum zu ermöglichen und möchte diese Chance nutzen.
Damit es aber nahtlos weiter geht, hat der Vorstand einen Kandidaten gewinnen können, der sein Engagement bisher beim TV Durchholz in Witten in zahlreichen Übungsstunden und im Vorstand ausleben konnte und sich freuen würde, den Gau in die nächsten Jahren zu führen.
In diesem Sinne hoffe ich auf ganz viel weiteres sportliches Engagement eurerseits und bin mir sicher, dass die Stärke unseres Turngaus – unser Ehrenamt – auch in den nächsten Jahren so weiter bestehen wird.
Wir sehen uns – Glück auf!
Den Gauturntag bilden
Der Gauturntag tritt alle zwei Jahre zusammen.
Dem Gauturntag obliegt es, die Richtlinien für die Arbeit des MTG festzulegen